Wanderung der ASS-Männer
Mit elf Teilnehmern konnte Heini eine lange nicht mehr erreichte Wandergruppe beim Parkplatz des Schwimmbades begrüssen. Für die Überbrückung zum Startplatz bei der Sportanlage in Rüti stellten sich drei Chauffeure zur Verfügung. Bei angenehmem Wetter marschierten wir gemütlich westwärts in Richtung Büren. Bald schon bildeten sich je nach Gesprächsthema lockere Grüppchen. Auf für mich unbekanntem Gelände abseits der Zivilisation erreichten wir eine Internierten-Gedenkstätte die am 16. September 2000 in Oberbüren errichtet wurde.
An der Einweihung auf dem Areal des Lagers und beim ehemaligen Internierten-Spital nahmen damals insgesamt 180 Gäste teil. Darunter befanden sich gegen 20 ehemalige, vorwiegend polnische Internierte, wie der Initiator des Anlasses, Lokalhistoriker Ulrich Gribi festhielt. Im Juni 1940 waren aus Frankreich rund 12'000 Polen über die Schweizer Grenze geflüchtet, die auf der Seite der Alliierten gegen Nazi-Deutschland gekämpft hatten. Zusammen mit den Polen kamen nach Absprache mit den Schweizer Behörden über 30'000 Franzosen, Nordafrikaner, Belgier und Briten in unser Land. Im Lager Büren waren zwischen August 1940 und 1946 zeitweilig 6000 Personen interniert.
Nachdem wir beim Weitermarsch die Bernstrasse überquert hatten, stand bereits die nächste Infotafel für Geschichtsinteressierte bereit. Sie wies uns auf die Chilchmatt als Wallfahrtsort im Spätmittelalter hin. Das Kunstwerk "Die Feder" ziert heute den Platz, wo einst die Kirche stand. Vor dem wundertätigen Marienbild in der Kirche wurden Totgeborene "wieder-erweckt" und getauft, um sie nach mittelalterlicher Vorstellung vor der ewigen Verdammnis zu bewahren. Das mächtige Kunstwerk lädt den Betrachter zum Innehalten und Nachdenken ein.
Auch bei uns war für Gesprächsstoff beim Weiterwandern gesorgt, doch das Fernziel, ein Restaurant in Büren lockte. Mit der Krone fanden wir ein neu eröffnetes Gasthaus, das uns mit seinem heimeligen Ambiente zum Verweilen einlud.
Hier entbrannte eine recht angeregte Diskussion um den momentanen Zustand des TVG. Die Erwartung, dass sich die „Jungen“ im Verein mit dem neuen Stadion nun besser bemerkbar machen war ein allseits gewünschter Kompromiss. So war die Welt wieder in Ordnung. Zu beinahe vorgerückter Stunde machten wir uns der Aare entlang auf den Rückweg. Danke dem Leiter, aber auch danke meinen so zahlreich erschienen Kollegen.